Alles Leben ist Bewegung
„Alles Leben ist Bewegung“ (Leonardo da Vinci)
…deswegen sollten Sie auch im Sitzen in Bewegung bleiben.
Die Verhaltenserfordernisse eines vitalen Menschen, das heißt, einer in Wechselwirkungsfunktion stehenden Geist-Körper-Psyche Einheit, erfordern Lebensverhältnisse, die möglichst ausgewogene und natürliche sensorische Reize ausüben.
Hierzu gehören auch regelmäßige komplexe Bewegungsreize. In, einer durch Sitzen geprägten Arbeitswelt, fehlt es aber gerade an diesen. Mannigfaltige gesundheitsschädliche Auswirkungen auf unsere körperliche, geistige und psychische Balance sind die Folgen. Empfehlungen zum „dynamischen Sitzen“, wie beispielsweise das Einnehmen regelmäßiger Sitzpositionswechsel, stellen keine Lösung dar. Physiologische Verhaltensweisen während des Sitzens können nicht empfohlen bzw. vermittelt werden. Sie müssen sich auf Bedarf spontan und intuitiv entfalten können. Diese autonomen Sitzhaltungswechsel stellen hochautomatisierte „intelligente“ Prozesse im Körper dar, wie beispielsweise das Atmen oder der natürliche Haltungswechsel während des Stehens.
Unser Organismus besitzt aufgrund seiner entwicklungsgeschichtlichen Prägung die Fähigkeit der eigendynamischen und bedarfsgerechten Selbstorganisation. Diese sind dem Bewusstsein nicht transparent und sie äußern sich in einem hohen Maß an Unregelmäßigkeit (Entropie). Das liegt daran, dass gesunde physiologische Funktionen auf latent anbahnenden Diskomfort flexibel und angemessen reagieren. Es ist ein Sitzmöbel von Nöten, auf dem sich der Körper entfalten kann und die Sensorik wieder trainiert.
Dr. Dieter Breithecker
Hauptamtlicher Leiter der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V.